Westnetz hat uns angeschrieben, dass sie einen smarten Meter auf unserem bereits vorhandenen modernen Messsystem einbauen (wegen Solaranlage 9,25 kWp). Wir möchten für unsere neue Wärmepumpe einen separaten Wärmepumpen-Stromvertrag mit oder ohne Kaskadenschaltung nutzen. Kann man das ohne Einbau eines zweiten Zählers mit dem Smart Meter machen? Dann könnten wir uns die Umbaukosten sparen.
Ein Smart Meter kann nur einen Strang messen. Möchten Sie PV-Strom im Haus nutzen und einen Wärmepumpen-Stromvertrag abschließen (ab etwa 3.000 kWh Stromverbrauch im Jahr sinnvoll), benötigen Sie eine Kaskadenschaltung und einen zweiten Zähler. Dabei handelt es sich allerdings um einen einfachen Stromzähler.
Die intelligente Messeinrichtung wird eingebaut, weil Sie eine PV-Anlage mit mehr als 7 kWp haben. Dabei handelt es sich um die Kombination einer modernen Messeinrichtung mit einem Smart Meter Gateway. Der Vorteil: Auf diese Weise können Sie in Zukunft auf dynamische Stromverträge nutzen. Dabei richtet sich der Preis nach dem Angebot an erneuerbaren Energien im Netz. Möglich ist es, die gesamte Anlage automatisch so zu steuern, dass diese am meisten Strom bezieht, wenn dieser gerade günstig ist. Das funktioniert auch mit einer Wärmepumpe, die Wärme dann in einer Flächenheizung oder einem Speicher bevorraten kann. Unter Umständen sind die finanziellen Vorteile bei dieser Lösung höher als bei einem separaten Stromvertrag. Einen Extrazähler würden Sie dann nicht benötigen.
Wichtig zu wissen: Ist die Wärmepumpe steuerbar, bekommen Sie auch beim Bezug von Netz- oder Haushaltsstrom eine pauschale Vergütung in Höhe von etwa 150 Euro im Jahr (genaue Höhe netzabhängig). Wurde die Wärmepumpe vor 2024 installiert, müssen Sie dem Netzbetreiber unter Umständen noch mitteilen, dass die Heizung steuerbar ist.
Unser Tipp: Lassen Sie sich von Ihrem Netzbetreiber zu Ihren Möglichkeiten, den Kosten und den individuellen Vorteilen beraten. Auf dieser Basis können Sie eine fundierte Entscheidung treffen.