Ich habe bereits angefangen, eine Dachbodensanierung in meiner Doppelhaushälfte (Bj. 1927) durchzuführen. Bisher ist nur der Rückbau der Innenverkleidung in Eigenleistung erfolgt. Der bisherige Dachaufbau meines Vorbesitzers (von innen nach außen): 10 mm Rigips, Lattung, PU-Folie (unbekannter SD-Wert), 120 mm Zwischensparrendämmung (Sparren nur 120 x 100 mm), 23 mm Schalbretter, Dachpappenbahn, Lattung, Konterlattung, Dachziegel.
Das Dach ist von 1999 und in einem guten Zustand, daher ist keine Außensanierung notwendig. Aus diesem Grund möchte ich unterhalb der Schalbretter eine Innendämmung anbringen: Aufdoppelung der Sparren um 40 mm, Zwischensparrendämmung mit 160 mm Isover Integra U32, Dampfbremse, Untersparrendämmung mit 30 oder 40 mm Isover Integra U32, 20 mm Konterlattung und Innenverkleidung (Paneel oder Rigips noch unsicher).
Mein Problem: Diverse U-Wert Rechner und die allgemeine Logik sagt aus, dass es Probleme mit der Dachpappe außerhalb der Schalbretter geben wird, da die angesammelte Feuchtigkeit nicht abziehen kann. Beim testweise Ausbauen der 20 Jahre alten Glaswolle wurde dies durch Schimmel bestätigt, allerdings sieht die Holzkonstruktion fast überall gut aus.
Wie kann ich, Kompromisse eingerechnet, am besten vorgehen für den neuen Aufbau? Eine zirkulierende Hinterlüftung innerhalb der Schalbretter ist technisch nicht möglich.
Kleine Schlussbemerkung: Ich hatte vor 2 1/2 Jahren bereits einen Energieberater bei mir im Hause, allerdings ging es damals noch um eine einfache Untersparrendämmung mit Homathermplatten. Dass Dachpappe im Spiel ist, wussten wir damals noch nicht. Somit wäre seine Berechnung für eine Dämmung sicherlich anders ausgefallen. Leider hat dieser die nächsten 6 Monate keine Zeit, daher muss ich nun woanders Rat herholen.
Die vorgefundene Dachpappe mit unklaren Eigenschaften stellt keinen Hinderungsgrund für die Dachdämmung dar. Die von Ihnen geplante Konstruktion kann so ausgeführt werden. Eine Belüftung oberhalb der Dämmstoffe ist nicht erforderlich.
Folgende Aspekte müssen jedoch beachtet werden: Die Bauschadensfreiheit wird ganz entscheidend von der Luftdichtheit der wärmegedämmten Konstruktion bestimmt. Daher muss der Wärmedämmstoff gegenüber der Raumluft luftdicht abgeschlossen werden.
Der sogenannten Dampfbremse kommt dabei eine besondere Rolle zu. Sie muss luftdicht verlegt werden (Dampfbremsabschnitte untereinander und gegenüber den Wänden, Fußboden, Decken).
Außerdem muss die Dampfbremse feuchtevariable Eigenschaften aufweisen. Das bedeutet, dass im Winter der Diffusionswiderstand zu- im Sommer abnimmt. So ist eine sommerliche Rücktrocknung in Richtung Wohnraum möglich.
Als Dämmstoffe sind faserförmige Materialien wie Mineralwolle gut geeignet.
Die Luftdichtungsebene/Dampfbremse ist gegen Verletzungen zu schützen. Daher ist eine Installationsebene vorzusehen, die mit faserförmigen Wärmedämmstoff aufgefüllt werden kann. Raumseitig ist eine diffusionsoffene Innenverkleidung, also z. B. Gipskartonplatten oder Profilbrettschalungen, sinnvoll.
Bevor Sie sich für den konkreten Aufbau endgültig entscheiden, sollte der Dämmstoffhersteller Ihnen den rechnerischen Nachweis erbringen, dass die Konstruktion, so wie dargestellt mit feuchtevariabler Dampfbremse, bauschadensfrei funktioniert.
Die Berechnung mit statischen Rechenverfahren, wie der U-Wertberechnung mit Tauwassernachweis nach Glaser, ist hierfür ungeeignet.