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22.02.2022
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Holzheizung: Klimafreundlich oder Feinstaubschleuder?

Moderne Holzfeuerungen sind so sauber wie noch nie

Um die Holzheizung ist aktuell Streit entbrannt: Es geht vor allem um das Thema Feinstaub. Während die hohen Preise für Öl, Gas und Strom derzeit alle Haushalte belasten, sind Holzpellets und Kaminholz erschwinglich und regional verfügbar. Deshalb ist das Heizen mit Holz attraktiv wie nie. Aber ist es auch klimafreundlich? Ein Überblick rund um Pelletheizung, Holzheizung und Kaminofen.

Kaminofen im Wohnraum
Unabhängige Wärmeversorgung mit Kaminofen: Die Nutzung von heimischem Brennholz ist nicht von weltpolitischen Entwicklungen abhängig Foto: HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V.
Quellen von Feinstaubemissionen in Deutschland
Quellen der Feinstaubemissionen in DeutschlandFoto: Deutsches Pelletinstitut GmbH

Heizungstausch mit Pelletheizung oder Holzheizung? Klingt super: Regionaler Brennstoff, gute CO2-Bilanz. Doch dann sorgte das Umweltbundesamt (UBA) Anfang Februar auf Twitter für einigen Aufruhr. Denn neben der positiven Nachricht, dass die Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid weiter rückläufig ist, nahm es in einem Tweet speziell die Holzheizungen ins Visier: "#Feinstaubquellen: PM2,5-Emissionen aus Holzfeuerungen sind höher als Pkw-Auspuff-Emissionen. Das UBA rät davon ab, #Holz zu verheizen." Und jetzt?

Pelletheizung und Holzheizung sind weiterhin klimafreundliche Alternative
Moderne, automatisch betriebene und vom Staat geförderte Holzfeuerungen sind heute so sauber wie noch nie. Die gesetzlich vorgegebenen Staubgrenzwerte von 0,02 g/m3 Abluft werden vom Schornsteinfeger regelmäßig kontrolliert. Darüber hinaus sind in den gesetzlichen Mindestanforderungen zur Förderung von Holzfeuerungen in der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) weitergehende Beschränkungen (0,015 g/m3 Abluft) vorgeschrieben. Der BEG-Innovationsbonus fordert sogar eine Emission von unter 0,0025 g/m3, wofür aktuell fast alle Hersteller von Pelletheizungen entsprechende Modelle anbieten. Insgesamt machen Pelletheizungen und Pelletkaminöfen heute gerade einmal 0,3 Prozent der bundesweiten Feinstaubbelastung aus (Scheitholzkessel 0,6 Prozent, Hackschnitzelkessel 0,8 Prozent).

Weiter reduzieren lassen sich die Emissionen durch die Kombination der Holzheizung mit Solarthermie oder Photovoltaik - sie können in den warmen Monaten die Warmwasserbereitung übernehmen und den Heizkessel entlasten. Eine gute Option ist die Pelletheizung zum Beispiel in Häusern, die eine höhere Vorlauftemperatur bei der Heizung benötigen, weil sie nicht ausreichend gedämmt werden können.

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Kamin- und Kachelofen reduzieren Verbrauch fossiler Brennstoffe und geopolitische Abhängigkeit
Als Zusatzheizung reduziert das Kaminfeuer maßgeblich den Verbrauch fossiler Brennstoffe. Ein Festmeter trockenes Brennholz hat die Heizkraft von rund 240 Litern Heizöl. In Deutschland werden durch die Verwendung von Brennholz rein rechnerisch jährlich vier Milliarden Liter Heizöl eingespart. Das entspricht 200.000 Tankwagenfüllungen mit je 20.000 Litern. Damit trägt Holz als biogener Brennstoff erheblich zur Reduzierung von Treibhausgasen bei und leistet einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Energieversorgung. Energieimporte und geopolitische Abhängigkeiten können so reduziert werden. Darüber hinaus können moderne Feuerstätten, eingebunden in das System einer Hybridheizung, beispielsweise mit einer Wärmepumpe oder Solaranlage kombiniert werden.

Kaminofen: Moderne Technik wichtig für saubere Verbrennung
Für ein umweltgerechtes Heizen mit Holz ist die Gerätetechnik ausschlaggebend. Moderne Kaminöfen verfügen über einen optimierten Feuerraum mit entsprechender Luftführung, sodass ein sauberer Abbrand gewährleistet ist. Gegenüber Altgeräten aus den 1990er Jahren erzeugen sie um bis zu 85 Prozent geringere Emissionen und benötigen für die gleiche Wärmeleistung weniger Brennstoff. Zudem stehen optionale Partikelabscheider, Katalysatoren und elektronische Steuerungen der Verbrennungsluft zur Verfügung. Innovative Technologien, die die Emissionen nochmals reduzieren.

Alte Öfen mit hohen Emissionen gehören bald der Vergangenheit an
Die Emissionen häuslicher Feuerstätten sind mit der fortschreitenden Modernisierung immer weiter reduziert worden. Der insgesamt rückläufige Bestand alter Feuerstätten ist seit Inkrafttreten der Novelle der Ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV) im Jahr 2010 deutlich – und zwar um mehr als ein Drittel gesunken. Das belegen sowohl die Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerkes als auch Berechnungen des Umweltbundesamtes. Da weitere vier Millionen Kamin- und Kachelöfen bis zum Jahr 2024 von der gesetzlich vorgegebenen Nachrüst- bzw. Austauschregelung der 1. BImSchV betroffen sind, ist auch in den kommenden Jahren ein entsprechender Rückgang der Emissionen aus älteren und weniger effizienten Holzfeuerungen zu erwarten.

Geht die Nutzung von Brennholz und Holzpellets zu Lasten der heimischen Wälder?
Holz für Brennholz und Holzpellets fällt bei der regelmäßigen Waldpflege, der Durchforstung und bei der Beseitigung von Sturmschäden ohnehin an. Es ist für eine industrielle Verarbeitung zum Beispiel für die Herstellung von Bauholz oder Möbeln nicht geeignet. Etwa ein Drittel des Rohholzes wird daher energetisch genutzt. Zudem ist Nutzung von heimischem Brennholz nicht von weltpolitischen Entwicklungen abhängig und in den letzten zehn Jahren relativ preisstabil.

Weiterlesen: Wie ökologisch sind Holzpellets wirklich?

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Quelle: energie-fachberater.de / Umweltbundesamt / DEPV /HKI
 
 

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