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09.01.2014

Energetische Sanierung mit unterschiedlichen Budgets

Studie gibt Orientierung zu Sanierungskosten

Energetische Sanierungen liegen nicht ohne Grund im Trend, die immer teureren Heizkosten möchten sich viele Hausbesitzer sparen. Dem Ziel, Energiekosten einzusparen und den Wohnkomfort zu verbessern, stehen allerdings nur allzu oft begrenzte finanzielle Möglichkeiten gegenüber. Eine aktuelle Studie gibt Hausbesitzern nun Anhaltspunkte, welche Energieeinsparungen mit verschiedenen Budgets bei einer Sanierung zu erreichen sind.

Euro-Münzen und Taschenrechner
Was kostet es, Heizkosten zu sparen? Auch eine Sanierung mit kleinem Budget kann viel bringenFoto: KfW-Bildarchiv / Fotoagentur: photothek.net

Die Studie "Energetische Sanierung des Gebäudebestandes privater Haushalte" des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU) in Darmstadt zeigt anhand verschiedener Haustypen und Baujahre, was bei einer energetischen Sanierung mit einem Budget von 10.000 Euro, 30.000 Euro und 50.000 Euro erreicht werden kann. Betrachtet werden dabei das freistehende Einfamilienhaus, das Reihenmittelhaus und das Reihenendhaus beziehungsweise die Doppelhaushälfte aus den Baujahren 1958 bis 1968, 1969 bis 1978 und 1979 bis 1983. Eine komplette Energieberatung, die individuell auf das jeweilige Haus zugeschnitten ist, ersetzt die Studie natürlich nicht. Aber sie liefert Hausbesitzern, die eine energetische Sanierung planen, erste wichtige Hinweise zu Sanierungskosten und Sanierungsergebnissen, die danach in einer Energieberatung weiter vertieft werden können. Fest steht jedoch: Bereits kleinere Sanierungsmaßnahmen können die Energiekosten deutlich senken.  

Berechnungsgrundlage für Studie zu Sanierungskosten
Ausgangspunkt der Berechnungen war nicht der ursprüngliche Zustand, in dem die Häuser errichtet wurden, sondern der Zustand, in dem sie heute meistens vorgefunden werden. Bei der Heizung wurde zum Beispiel davon ausgegangen, dass die Häuser mit einem Niedertemperaturkessel Baujahr 1987 bis 1994 zentral beheizt werden. Bei den untersuchten Sanierungsmaßnahmen handelt es sich um eine Dämmung von Dach oder oberster Geschossdecke, Außenwand, Kellerdecke und neue Fenster. Bei der Modernisierung der Heizung betrachtet das IWU einen Austausch des bestehenden Niedertemperaturkessels durch einen neuen Brennwertkessel in Kombination mit der Installation einer Solarthermie-Anlage zur Unterstützung der Warmwasserbereitung. Hinzu kommt der Einbau einer Abluftanlage beziehungsweise einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Neben den genannten einzelnen Sanierungsmaßnahmen betrachtet das IWU auch Maßnahmenpakete.

Sanierungskosten: Schon mit wenig Budget Heizkosten sparen
Schon in der unteren Budgetklasse von 10.000 Euro kann es zu einer merklichen Einsparung von Heizkosten kommen. Hier ein Überblick über Sanierungsmöglichkeiten und Sanierungskosten:

  • In der Budgetklasse bis 10.000 Euro sind maximal zwei Sanierungsmaßnahmen möglich. In einem Einfamilienhaus der Baualtersklasse 1979 bis 1983 kann zum Beispiel eine Dachbodendämmung gemäß EnEV eingebaut werden. Die mittlere Kostenersparnis* liegt dann bei rund 190 Euro pro Jahr – bei energiebedingten Mehrkosten von 10 Euro pro Quadratmeter Bauteilfläche und Vollkosten von etwas über 1.300 Euro. Die Kellerdeckendämmung bringt bei energiebedingten Mehrkosten von 38 Euro pro Quadratmeter Bauteilfläche und Vollkosten von rund 4.900 Euro eine mittlere Kostenersparnis* von knapp 220 Euro pro Jahr. Werden beide Sanierungsmaßnahmen gleichzeitig umgesetzt, liegt die mittlere Kostenersparnis leicht unter den addierten mittleren Einsparungen der einzelnen Sanierungsmaßnahmen, weil jede Maßnahme in einem ungedämmten Haus mehr einspart als in einen bereits gedämmten Haus. Sie bleibt aber beträchtlich.  
  • In der Budgetklasse bis 30.000 Euro kann bei gleichem Haustyp und gleichem Baujahr zusätzlich eine neue Heizung (im Beispiel Gas-Brennwerttechnik) inklusive Schornsteinsanierung und neuem Speicher installiert werden - ergänzt um den nachträglichen Einbau einer Solarthermie-Anlage zur Unterstützung der Warmwasser-Bereitung. Die energiebedingten Mehrkosten liegen für die Maßnahme bei rund 7.900 Euro. Bei Vollkosten von rund 17.700 Euro zeigt sich - wiederum isoliert für ein ungedämmtes Haus betrachtet - eine mittlere Kostenersparnis* pro Jahr von rund 1.100 Euro.
  • In der Budgetklasse bis 50.000 Euro kann zusätzlich eine ohnehin erforderliche umfassende Putzsanierung mit der Aufbringung eines Wärmedämm-Verbundsystems (WDVS) gekoppelt werden. Energiebedingten Mehrkosten von 45 Euro pro Quadratmeter Bauteilfläche bei Vollkosten von knapp 19.000 Euro steht dann in der Einzelbetrachtung eine mittlere Kostenersparnis* pro Jahr von rund 480 Euro gegenüber.

Alle Details finden interessierte Sanierer hier in der kompletten IWU-Studie. Neben den neun Hausdatenblättern für die untersuchten Haustypen, die sich an der EnEV 2009 plus Erneuerung der Heizung orientieren, gibt es dort auch neun weitere Hausdatenblätter für einen gegenüber der EnEV 2009 um etwa 30 Prozent verbesserten Energieeffizienzstandard.

*Die Kostenersparnis wurde berechnet ausgehend von einem heutigen Energiepreis von 7 Cent/kWh und gerechnet über 25 Jahre mit einer unterstellten 3%-igen Energiepreissteigerung pro Jahr.

 
 
 
Quelle: Verband der Privaten Bausparkassen e.V.
 
 

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