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06.09.2023
mehr zu Dämmung
 

MEPS: EU-Sanierungsvorgaben oft günstig erfüllbar

Verbesserung des Energiestandards mit einfachen Maßnahmen

Horrende Sanierungskosten wurden durch die Medien gereicht, von Zwangssanierung oder gar Zwangsenteignung war die Rede - die sogenannten Minimum Energy Performance Standards (MEPS) haben schon zu hitzigen Diskussionen geführt. Konkret geht es um EU-Sanierungsvorgaben für Gebäude mit schlechtem Energiestandard. Eine aktuelle Studie zeigt nun: Oft sind diese Vorgaben mit einfachen und vergleichsweise günstigen Maßnahmen erfüllbar.

Sanierung Altbau - Bautür mit Baufreigabe roter Punkt
Viele Häuser aus der Nachkriegszeit weisen schlechte Energiestandards auf. Mit einfachen und vergleichweise günstigen Maßnahmen können Eigentümer und Bewohner bei den Energiekosten entlastet werdenFoto: energie-fachberater.de

Die Forderung der EU nach Mindeststandards für Gebäude ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Energieeffizienz. Doch natürlich bedeutet das auch Kosten für die Eigentümer. Schon seit Monaten verhandeln die EU-Staaten über mögliche Pflichten, die Eigentümer der energetisch schlechtesten Gebäude zu einer energetischen Sanierung anhalten soll – sogenannte Minimum Energy Performance Standards (MEPS). Eine aktuelle Studie* zeigt nun, dass Eigentümer:innen solcher Gebäude in der Regel durch eine oder zwei einfache und kostengünstige Maßnahmen die Anforderungen erfüllen könnten. Alternativ käme die Nutzung einer Wärmepumpe in Betracht.

Energetische Gebäudesanierungen sind nicht nur für den Klimaschutz unverzichtbar. Auch Eigentümer haben Vorteile, denn nur so lassen sich die hohen Energiekosten der schlechtesten Gebäude spürbar senken. Darüber hinaus steigt der Wert der jeweiligen Immobilie und die Nutzung erneuerbarer Energien ist einfacher möglich.

Einfache und wirtschaftliche Maßnahmen verbessern den Energiestandard
Zu den einfachen, wirtschaftlichen Maßnahmen zählen beispielsweise die Optimierung von Heizungseinstellungen und Wärmeverteilung sowie kostengünstige Verfahren zur Einblasdämmung von Außenwänden, Dachböden oder abgehängten Kellerdecken. Für den in Deutschland häufigsten Wohngebäudetyp innerhalb der schlechtesten Wohngebäude - ein Einfamilienhaus der Nachkriegszeit - fallen laut den Berechnungen Investitionen zwischen wenigen tausend Euro für eine Maßnahme und unter 15.000 Euro bei zwei Maßnahmen an, um die MEPS zu erfüllen. Das liegt weit unter den zuletzt durch viele Medien verbreiteten Kosten im sechsstelligen Bereich, die in Folge einer angeblich geplanten EU-Pflicht zu umfassenden Sanierungen inklusive Heizungstausch anfallen würden.

Auch mit einer Wärmepumpe lassen sich die diskutierten EU-Anforderungen erfüllen. Wer also die Heizung tauscht und damit die ab 2024 geforderte 65-%-Erneuerbare-Wärme-Vorgabe aus dem Gebäudeenergiegesetz erfüllt, kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zusätzliche Sanierungspflichten kämen auf diese Eigentümer mit den EU-Vorgaben dann nicht mehr zu. Denn: Die diskutierten EU-Anforderungen sind technologieoffen gestaltet und damit individuell erfüllbar.

Was genau plant die EU?
EU-Kommission und EU-Parlament fordern die Sanierung der energetisch schlechtesten Gebäude im kommenden Jahrzehnt. In den nächsten Monaten wollen die EU-Gesetzgeber eine Einigung erreichen. Grundsätzliche Ausnahmen sollen etwa für denkmalgeschützte Gebäude, Kirchen oder Ferienhäuser gelten. Betroffen wären bei den Ein- und Zweifamilienhäusern Gebäude mit einem errechneten Energiebedarf von mehr als 250 kWh/m²a bzw. einem Verbrauchswert von 170 kWh/m²a - je nach Energieausweistyp, schätzen die Gutachter. Profitieren können von diesen Vorgaben vor allem Menschen mit hohen Energierechnungen. Dabei ist auf EU-Ebene auch angedacht, dass bei der Umsetzung der EU-Vorgaben soziale Härtefälle berücksichtigt werden können.

*Zur Studie: Untersucht hat das Beratungsunternehmens Guidehouse im Auftrag der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF) verschiedene Maßnahmenkombination für den häufigsten Wohngebäudetyp - ein Einfamilienhaus mit Steildach aus der Zeit zwischen 1958 und 1968, jeweils mit beheiztem und unbeheiztem Dachgeschoss. Zusätzlich wurden Gebäude mit zweischaligem Mauerwerk betrachtet, deren Außenwände sich mit Einblasverfahren schnell und günstig energetisch sanieren lassen. Ein solches Mauerwerk gibt es bei circa 29 Prozent dieser Gebäude. Die ausführlichen Studienergebnisse finden Sie hier.

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Quelle: DENEFF
 
 

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