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28.11.2018

Was ist eigentlich Fogging?

Dunkle Flecken an Wand und Decke sind nicht immer Schimmel

Dunkle Verfärbungen im Wand- und Deckenbereich der Wohnung müssen nicht immer Schimmel sein, es kann sich auch um Fogging handeln. Das Phänomen der schwarzen Wohnung tritt fast ausschließlich in der Heizperiode auf. Es handelt sich dabei um graue bis schwarze schmierige Ablagerungen an Wänden, Decken und Möbeln. Oft sind mehrere Räume betroffen. Je nachdem, wie stark die Ablagerungen sind, zeigt sich Fogging dunkler oder heller.

Fogging Wände
Fogging – hässliche graue bis schwarze Ablagerungen an Wand und Decke – tritt hauptsächlich in der Heizperiode auf und sollte nicht Schimmel verwechselt werdenFoto: Umweltbundesamt

Der rußähnliche Schmierfilm kann sich in einzelnen Flecken oder in großflächigen Verschmutzungen zeigen. Der Raum sieht dann aus, als hätte ein Schwelbrand stattgefunden. Bevorzugte Stellen sind oberhalb der Heizkörper, an Vorhängen, auf Fensterrahmen, Kunststoffflächen und elektrischen Geräten, aber auch an den Außenwänden.

Besonders frisch renovierte Räume sind von Fogging betroffen
Auch in neuen und frisch renovierten Wohnungen entsteht Fogging, oft scheinen diese sogar am häufigsten von den Ablagerungen betroffen zu sein. Denn beim Fogging spielen schwerflüchtige organische Verbindungen (SVOC) eine Rolle. Hierzu zählen insbesondere Weichmacherverbindungen, langkettige Alkane, Alkohole, Fettsäuren und Fettsäureester. Diese können aus Farben und Lacken, Fußbodenklebern, PVC-Bodenbelägen, Vinyltapeten, Kunststoff-Dekorplatten und Holzimitat-Paneelen entweichen und in die Raumluft gelangen. Auch Kunststoffoberflächen zum Beispiel von Möbeln können Weichmacher enthalten, die an die Raumluft abgegeben werden. Bei luftdichten Gebäudehüllen können sich diese im Innenraum anreichen und zum Fogging führen.

Fogging tritt überwiegend in der Heizperiode auf
Besonders in der kälteren Jahreszeit, wenn mehr geheizt und weniger gelüftet wird, kann die SVOC-Konzentration in den Räumen ansteigen und zu Fogging führen. Da SVOC über einen längeren Zeitraum ausgasen, kann es auch nach einem Erstbezug oder einer Renovierung im Sommer erst in der darauf folgenden Heizperiode zu ersten Verfärbungen durch Fogging kommen. Verbinden sich SVOC mit feinsten Schwebstaubpartikeln aus der Raumluft, dann entstehen schmierige Beläge, die sich in der Wohnung absetzen. Auch beim Vorbeiströmen der mit Schwebepartikeln versetzen Raumluft an weichermacherhaltigen Oberflächen kann ein so genannter Klebefilm-Effekt entstehen.

Unansehnliche Ablagerungen verhindern
Die gute Nachricht ist, dass es sich bei Fogging im Gegensatz zu Schimmel nur um ein ästhetischen Problem handelt. Eine gesundheitliche Gefährdung geht nach aktuellem Kenntnisstand von den Ablagerungen nicht aus. Um eine Verwechslung mit Schimmel auszuschließen und die Ursache der Ablagerungen durch Fogging zu ermitteln, sollte ein Innenraumhygieniker oder ein Sachverständiger hinzugezogen werden. Bauliche Mängel wie Wärmebrücken können ebenso Einflussfaktoren sein wie das Verhalten der Bewohner. Der Entstehungsprozess von Fogging ist sehr komplex und von vielen Faktoren abhängig. Besonders, wenn Fogging schon einmal aufgetreten ist, sollte man bei Renovierungsarbeiten möglichst Produkte ohne Lösemittel und Weichmacher einsetzen. Auch wenn dies keine Garantie dafür ist, dass Ablagerungen durch Fogging nicht wieder auftreten, zeigt die Praxis doch einen positiven Einfluss. Danach sollte gut gelüftet werden. Auch das Heizverhalten kann helfen, Fogging zu verhindern. Kontinuierliches Heizen mit gleichbleibenden Temperaturen ist vorteilhafter als periodischen Heizen.

 
 
 
Quelle: Umweltbundesamt / Energie-Fachberater.de
 
 

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