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Expertenrat

Worauf ist bei der Dämmung in Holzständerbauweise zu achten?

Frage von Theo H. am 28.03.2018 

Was muss ich beim Selbstbau eines Gartenhauses in Holzständerbauweise beachten, speziell bei der Isolierung? 

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Der Begriff Isolierung ist nicht ganz eindeutig. Einige verwenden ihn, um die Wärmedämmung zu beschreiben. Andere nutzen ihn im Zusammenhang mit den Anforderungen an den Feuchtigkeitsschutz. In beiden Fällen hängen die Anforderungen von der Nutzungsart ab. So werden an ein Gartenhaus, welches ausschließlich zur Unterbringung von Gartengeräten dient, keine Anforderungen zum baulichen Wärmeschutz gestellt. Das ergibt sich, weil ein solches Gartenhaus nicht geheizt wird. Hingegen verlangen Gerätehäuser und Gartenhäuser mit wohnungsähnlicher Nutzung Mindeststandards zum Feuchteschutz, damit die Bausubstanz nicht geschädigt wird.

Bei einer Holzständerbauweise ist vor allem auf „trockene Füße“ zu achten. Die Lösungen dazu sind jedoch abhängig von der Fundamentierung bzw. der Art der Aufstellung. Unabhängig davon sollte das Dach einen möglichst großen Dachüberstand haben. Das gilt vor allem für die Türseite. Bei den meisten einfachen Gartenhäusern ist der zu geringe Dachüberstand verantwortlich für schlechtgängige Türen. Legen Sie den Zugang nicht auf die Seite der vorherrschenden Windrichtung. Am Fußpunkt der Wände sollte herablaufendes Regenwasser durch Abtropfkanten daran gehindert werden, in den Bodenaufbau zu laufen.

Bei einer wohnungsähnlichen Nutzung des Gartenhauses kommen Anforderungen, die sich aus den Behaglichkeitswünschen ergeben, hinzu. Auch wenn das Haus nur im Sommer genutzt wird, ist dennoch ein Wärmeschutz sinnvoll. Dieser lässt sich gut mit Holzfaserdämmplatten als Unterdach und als Wärmedämmung der Wände (z.B. zwischen die Ständer) realisieren. Den Abschluss nach außen bilden dann z.B. Brettschalungen (Boden-Deckel- oder Stülpschalungen). Nach innen können stabilisierende und luftdichtende OSB-Platten verwendet werden. Die Holzfaserdämmplatte macht auch im Bodenaufbau eine gute Figur. Durch ihre vergleichsweise hohe Masse sorgt sie für ein relativ träges Verhalten bezüglich der sommerlichen Erwärmung des Gartenhauses (Einstrahlung) von außen.

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