Wir übernehmen in den nächsten Wochen ein Bestandsgebäude aus den 70-er Jahren. Die installierte Ölheizung muss ausgetauscht werden. Wir werden vermutlich eine Gasheizung einbauen. In diesem Zusammenhang überlegen wir uns, die bestehenden Radiatoren durch eine Fußbodenheizung zu ersetzen. In einem Teil der Wohnfläche sind derzeit Fliesen verlegt. Ein Rausklopfen wäre bestimmt sehr zeit- und kostenaufwendig. Daher möchten wir nur einen Vinylboden darüber legen. In anderen Teilen ist Teppichboden verlegt, der sowieso (ebenfalls durch Vinyl) ersetzt wird. Die Gesamtfläche beträgt etwa 120 qm.
Nur zu meinen Fragen:
Voraussetzung für das Einfräsen der Fußbodenheizung ist ein ebener Untergrund aus Zement- oder Anhydritestrich (Mindeststärke 4 cm). Das Einfräsen in Fliesen, Kacheln oder einen bestehenden Betonboden ist leider nicht möglich. Bevor die Arbeiten beginnen können, sind außerdem alle Türschwellen und Hindernisse zu beseitigen. Ist der Boden uneben, muss auch eine Ausgleichsschicht aufgetragen werden.
Bedeutende Nachteile sind nicht zu erwarten. Zumindest dann nicht, wenn der Aufbau korrekt erfolgt. Dabei sind vor allem Böden gegen unbeheizte Kellerräume von unten ausreichend zu dämmen. Verlegen Sie die Fußbodenheizung in erdberührenden Böden, können die Verluste durch die fehlende Dämmung der Konstruktion etwas höher ausfallen.
Ob die Fußbodenheizung als alleinige Heizung ausreichend ist, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Dazu muss ein Experte die Heizlast Ihres Gebäudes berechnen. In Altbauten mit schlechtem energetischen Stand kann es sein, dass die Fußbodenheizung nur die Grundlast abdeckt. Für besonders kalte Tage wäre dann ein zweiter Heizkörper-Kreis nötig.
Laut Angaben der Hersteller lassen sich etwa 100 qm Fußbodenheizung am Tag einfräsen und verlegen. Wichtig ist, dass die baulich nötigen Vorarbeiten dabei bereits erledigt sind. Müssen die Handwerker Wand- sowie Deckendurchbrüche erstellen oder den Boden erst vorbereiten, verzögert sich Umsetzung.
Die Kosten können je nach räumlicher Situation und regionalem Preisgefüge unterschiedlich ausfallen. Überschlägig können Sie mit 35 bis 60 Euro pro Quadratmeter rechnen. Eine zuverlässige Aussage bekommen Sie hier mit dem Angebot eines Fachhandwerkers.