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Expertenrat

Ich habe Schimmel in einer Raumecke. Was kann ich neben regelmäßigem Lüften und dem Einsatz eines Luftentfeuchters noch tun?

Frage von Therese S. am 10.04.2018 

Ich wohne ebenerdig. Über mir im Dachgeschoss ist eine Wohnung mit Drempelgang. Haus und Drempelgang sind nicht gedämmt. Es bildet sich im Schlafzimmer an der Decke in der äußeren Ecke Schimmel. Liegt das am nicht gedämmten Drempelgang? Die Temperatur in dieser Ecke beträgt im Winter 10 - 11 Grad Celisus. Die übrigen nicht gedämmten Wände haben 12-13 Grad Celsius. Der Nachbar hat ebenfalls ein nicht gedämmtes Haus und die gleiche Situation wie ich. Jedoch ohne Drempelgang. Er meint, die Durchlüftung funktioniert besser. Ich lüfte mindestens 3 mal täglich das Schlafzimmer, habe die Türen zu den übrigen Räumen geschlossen und im Winter leicht die Heizung an. Außerdem nutze ich einen Luftentfeuchter. Was kann man machen? 

Antwort von Andreas Skrypietz von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)  

Was kann man machen? Diese Frage ist bei einem Schimmelpilzbefall selten einfach zu beantworten. Denn es muss geklärt werden, woher die Feuchtigkeit kommt, die der Schimmelpilz zum Leben braucht. Die tiefen Temperaturen im Eckbereich – 10° bis 11°C – begünstigen das Bilden von Kondenswasser und somit das Schimmelpilzwachstum, sind aber nur ein Teil der möglichen Ursache. 


Ebenso wichtig ist die Temperatur im Eckbereich in der Wohnung im Dachgeschoss. Da Sie nach Ihren eigenen Angaben regelmäßig lüften und zudem einen Luftentfeuchter im Einsatz haben, muss von einem Fachmann vor Ort nach den Ursachen für den Schimmelpilzbefall gesucht werden. Denn aus der Ferne kann ich nur spekulieren, woher die Feuchtigkeit kommen könnte. 


Es muss vor Ort festgestellt werden, wie hoch der Feuchtegehalt der Luft ist – man nennt dies relative Luftfeuchtigkeit – und wie hoch die Temperaturen an den Innenoberflächen aller beteiligten Bauteile sind. Dann kann der Fachmann erkennen, ob bei den beteiligten Bauteilen die für das Wachstum von Schimmelpilzen kritische Feuchtigkeitsgrenze überschritten wird. Ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von 80% muss mit einem sichtbaren Befall von Schimmelpilzen gerechnet werden. Über mögliche Maßnahmen zur Abhilfe kann erst nach erfolgter Analyse vor Ort sinnvoll entschieden werden. 


Bei Schimmelpilzbefall sollte man eines beachten: Mit der normalen Belastung von Schimmelpilzsporen in unserer Umgebung kann ein gesunder Mensch umgehen, aber bei einer erhöhten Belastung – durch einen sichtbaren Befall zum Beispiel – sollte man unbedingt einen versierten Fachmann zurate ziehen.

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