Wir wollten eine thermische Solaranlage auf das Dach unseres Reihenhauses bauen. Diese Entscheidung war in meinem grünen Herz schon lange gereift und wir haben schon darauf hingespart. Nächstes Jahr soll es so weit sein. An diesem Freitag kam der Heizungstechniker zum Service und ich wollte mich für mein gutes Gefühl mit Ihm darüber unterhalten. Zu meiner Verwunderung hat er mir abgeraten von einer thermischen Solaranlage. Er meinte, derzeit werden häufig nur noch PV-Anlagen gebaut, die mittels Heizschwert Warmwasser eher als Abfallprodukt produzieren. Soweit so sinnvoll für Gebäude in denen die Möglichkeiten der Wasserführung beschränkt sind und in denen am Tag ein regelmäßiger Stromverbrauch oder Stromspeicher vorhanden ist. Zudem ist die Anschaffung des Pufferspeichers ggf. hinfällig, weil kein zweites Wendel verbaut sein muss. Diese Aussage lies mich nicht ruhen und in zahlreichen Foren und Berichten konnte ich keine eindeutige Aussage dazu finden, für welchen Nutzer sich diese Kombination rechnet. Könnten Sie mir diesbezüglich eine Expertenmeinung / Infomaterial geben?
Thermische Solaranlagen gewinnen Wärme, die sich direkt im Haus nutzen lässt. Je nach Konfiguration der Anlage zum Beispiel für die Warmwasserbereitung oder zur Unterstützung der Heizung. Während die Wärmespeicher (Trinkwasser- oder Pufferspeicher) vergleichsweise günstig sind (etwa 50 Euro pro Kilowattstunde) Arbeiten Solarwärmeanlagen insgesamt mit einem Wirkungsgrad von rund 50 bis 60 Prozent.
Photovoltaikanlagen erzeugen hingegen Strom. Dieser lässt sich für Haushaltsanwendungen wie Licht, Waschmaschine oder Kühlschrank verbrauchen oder über einen Umweg in die Heizung einspeisen. Das funktioniert dann mit einem Heizstab, also einer Art Tauchsieder, der sich direkt im Trinkwasserspeicher befindet. Während die Stromspeicher mit Kosten von 500 bis 1.000 Euro noch relativ teuer sind, arbeiten Photovoltaikanlagen je nach Art der Zellen mit einem Wirkungsgrad von 10 bis 20 Prozent. Es ist davon auszugehen, das die Warmwasserbereitung mit PV-Strom insgesamt einen geringeren Wirkungsgrad aufweist.
Im Vergleich bedeutet das: Benötigen Sie thermische Energie, lässt sich diese mit einer Solarthermieanlage effizienter und günstiger bereitstellen. Welches System sich letztendlich lohnt, entscheidet eine Berechnung zur Wirtschaftlichkeit. Die Solarthermie benötigt durch den höheren Wirkungsgrad aber deutlich geringere Kollektorflächen.
Wir empfehlen die Beratung durch einen Experten mit viel Erfahrung im Bereich der Solarthermie. Diesen finden Sie zum Beispiel über unser Angebots-Tool für Solaranlagen. Keine Sorge: Die Nutzung ist kostenfrei und die Angebote sind für Sie unverbindlich.