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Expertenrat

Lohnt es sich, die Ölheizung durch eine Flüssiggasheizung zu ersetzen?

Frage von I. P. am 11.01.2024 

Ich möchte meine Ölheizung durch eine Flüssiggasheizung ersetzen (altes Haus ohne öffentliche Gasleitung), die (zumindest überwiegend) mit Biogas betrieben werden soll. Bitte würden Sie mich informieren,
- ob diese Heizungsform generell sinnvoll und zukunftsfähig ist,
- um wieviel Bioflüssiggas ungefähr (!) teurer ist als konventionelles Flüssiggas ,und
-ob es letztlich günstiger ist, einen Tank zu mieten (fester Preis fürs Gas) oder zu kaufen (freie Wahl des Anbieters).

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, auch über weitere wichtige Informationen zu dem Thema!

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) erlaubt diese Lösung grundsätzlich. Installieren Sie die Gasheizung vor der Veröffentlichung der regionalen Wärmeplanung, müssen Sie den Biomethan-Anteil dabei schrittweise anheben. Ab 2029 fordert der Gesetzgeber einen Anteil von 15 Prozent, ab dem 1. Januar 2035 mindestens 30 Prozent und ab dem 1. Januar 2040 mindestens 60 Prozent. Installieren Sie die Anlage nach der Veröffentlichung der regionalen Wärmeplanung, gilt entweder eine Übergangsregelung (Wasserstoffnetz / Fernwärmeanschluss) oder ein Mindestanteil erneuerbarer Energien von 65 Prozent.

Da Sie die aktuellen gesetzlichen Anforderungen erfüllen, handelt es sich grundsätzlich um eine zukunftsfähige Technologie. Aktuell sind die Preise für Biomethan (Bioanteil im Flüssiggas) jedoch hoch, sodass ab 2029 (15 % EE) mit einem Mehrpreis von rund 2 Cent pro Kilowattstunde zu rechnen ist. Verändern sich die Preise nicht, steigt die Mehrbelastung 2035 um etwa 4 und ab 2040 um etwa 6 bis 7 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem Verbrauch von 15.000 Kilowattstunden im Jahr hat das Mehrkosten von 250 Euro (2029) bis rund 1.000 Euro im Jahr zur Folge.

Zu beachten ist dabei allerdings, dass im Moment nur kleine Mengen Biomethan für Flüssiggas angeboten werden. Hersteller sind aber dabei, ihre Produktion auszubauen. Entsprechend ist in den kommenden Jahren auch mit sinkenden Preisen zu rechnen. Die Mehrbelastung fällt dann aller Voraussicht nach geringer aus.

Ob Sie einen Tank mieten oder kaufen sollten, hängt von Ihren Wünschen ab. Mit der Miete zahlen Sie insgesamt mehr. Sie haben zu Beginn aber nur sehr geringe Kosten. Sie müssen sich nicht um Wartung oder Prüfung kümmern und haben dafür eine geringe monatliche Belastung. Kaufen Sie einen Tank, sind die Kosten zu Beginn hoch und Sie müssen sich selbst um Wartung und Pflege kümmern. Dafür haben Sie keine monatlichen Kosten und den Vorteil, dass Sie den Flüssiggasanbieter bei jeder Lieferung selbst wählen können. Bei der Miete ist das nicht möglich - dabei sind Sie an einen Anbieter (den Vermieter) gebunden.

Unser Tipp: Lassen Sie sich von einem Energieberater vor Ort beraten. Dieser nimmt Ihr Gebäude genau unter die Lupe, um die Heizkosten mit verschiedenen Systemen abschätzen zu können. Der Experte informiert außerdem über Anschaffungskosten sowie Fördermittel und bietet somit eine fundierte Entscheidungsgrundlage. Die Kosten der Beratung übernimmt dabei zu einem großen Teil der Staat. Dazu vergibt er eine Energieberater-Förderung.


Kommentare

I. P.

Herzlichen Dank für Ihre Beratung, jetzt habe ich eine bessere Grundlage für meine Entscheidung! 

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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