x
Expertenrat

Die Platten auf dem gedämmten Dachboden sind nass von unten. Woran kann das liegen?

Frage von Jan S. am 13.12.2022 

Kürzlich habe ich mein Einfamilienhaus Bj. 1959 durch einen Dachdeckerbetrieb neu mit Ziegeln und Spannbahn eindecken lassen. Ich Nachgang erfolgte ebenfalls durch diesen Betrieb eine begehbare Dämmung (Gauben nicht begehbar) der oberen Geschossdecke.

Zunächst wurde eine diffusionsoffene Dampfbremsfolie verlegt und dort wie ich sah, nur die Stoßkanten mit Klebeband verklebt, also nicht an den Rändern, Sparren usw. Darauf kam dann eine zweifache überkreuzte Balkenkonstruktion von je 10 cm und dazwischen Dämmwolle der Marke Climawool F2, sodass insgesamt eine Dämmung von 20 cm erreicht wurde.

Zuletzt wurden ESB-Platten in 22 mm Stärke darauf verlegt. Der Dachdeckermeister meinte, dass ESB diffusionsoffener als OSB sei und somit besser geeignet dafür sei.

Nun nach etwa zwei Wochen, wo auch die Außentemperatur unter null sank, habe ich gesehen, dass sich viel Kondenswasser innen am Dachfenster bildet und die Sparren am unteren Bereich, also da, wo sie aus den ESB-Platten ragen bzw. darunter verschwinden, feucht sind. Wenn man am Rand der Platten, also beim Übergang der nicht begehbaren Gauben darunter fasst und mit der Hand mal hin und her wischt, hat man nasse Hände.

Seltsamerweise ist es nur dort an beiden Rändern (Dachseiten) des Dachbodens und nicht im mittleren Bereich der Fläche. Meine Vermutung ist nun, dass durch die aufsteigende warme Raumluft des Obergeschosses darunter sich Kondenswasser unterhalb der ESB-Platten bildet und nicht schnell genug nach oben weg verdampfen kann und sich dann den Weg zu den offenen Enden sucht, was dort dann zu dieser übermäßigen Ansammlung von Kondenswasser führt.

Der Dachdecker selbst ist etwas ratlos und versucht nun irgendwie nachzubessern, wobei ich mir nun ernsthaft Sorgen um meine feuchten Sparren sowie Folgeschäden mache und glaube, dass bei den Arbeiten nicht fachgerecht gearbeitet wurde.

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Mit Ihrer Vermutung könnten Sie recht haben. Denn die Dampfbremse soll genau dieses Szenario verhindern. Wurde die Folie nicht fachgerecht verlegt, gelangt feuchtwarme Luft nach oben. Die dicht verlegten Platten lassen Feuchtigkeit nicht bzw. nicht im ausreichenden Maße zum Dachraum hindurch und es kommt an der Unterseite der Platten zur Kondensation.

Wir empfehlen, den Aufbau von einem Energieberater oder einem Bausachverständigen (zum Beispiel aus der DHBV-Datenbank) prüfen zu lassen. Der Experte findet die Schwachstelle und gibt Tipps, wie Ihr Dachdecker diese fachgerecht beseitigen kann.

War die Antwort für Sie hilfreich? Dann können Sie unserem Redaktions- und Expertenteam gerne einen Kaffee spendieren!

Wollen Sie bei Sanierung und Förderung auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie doch einfach unseren Newsletter!


Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

Energieberater-Suche

Finden Sie Energieberater, Handwerker und Sachverständige vor Ort

 

Beitrag in die Kaffeekasse der Redaktion

 

eBook Neue Heizung

 

eBook Heizkosten sparen

 

eBook Förderung Dach/Dachboden

 

Newsletter-Abo