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Expertenrat

Welche Möglichkeit der Kniestock-Dämmung habe ich, wenn das Dach schon eine Styropordämmung unter der Eindeckung aufweist und zimmerseitig verputzte Heraklith-Platten verbaut sind?

Frage von Michael R. am 02.03.2015 

Unser neu erworbenes Eigenheim weist eine Dacheindeckung mit glasierten Tonpfannen auf unter denen etwa 4 cm starke Styroporplatten der nicht mehr existenten Firma Thermodach verbaut sind. Im Kniestock ist das gut sichtbar. Die Schrägen wurden im Bereich der Zimmer zusätzlich mit Holzfaserplatten gedämmt. Zimmerseitig sind verputzte Heraklithplatten verbaut. Zwischen den Heraklith und den Holzfaserplatten besteht ein Hohlraum. Meine Frage. Welche Möglichkeit zur Innendämmung des Kniestocks und der Zimmer bestehen? Die zusätzliche Dämmung sollte ja bauphysikalisch mit den bisher verbauten Materialien (Styropor) harmonieren.

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Ich denke, dass Sie mit Ihrer Überlegung, den Hohlraum zu dämmen, einen sehr wichtigen Aspekt ins Auge gefasst haben. Denn alle Dämmung über dem Hohlraum, nämlich Styroporelemente von Thermodach und Holzfaserdämmplatten, sind nahezu wirkungslos, wenn sich in dem Hohlraum von unten (Dachkasten) bis nach oben (Firstentlüftung) eine Luftströmung aufbaut. Durch die geringe Dämmung der raumseitig verlegten Platten (Heraklith) kann die Strömungsgeschwindigkeit hohe Werte annehmen und dabei sehr viel erwärmte Luft nach außen abführen.

Die beste Lösung des Problems besteht nun tatsächlich darin, den vorhandenen Hohlraum vollständig mit einem Dämmstoff auszufüllen. Hierfür können schütt- oder einblasfähige Dämmstoffe verwendet werden. Allerdings darf der Dämmstoff unten, am Dachkasten, nicht herausrieseln. Öffnungen dort sollten mit Holzfaserdämmplatten o.ä. verschlossen werden. Einblasen lassen kann man z. B. Zellulosefasern, die sich mit den Holz-Sparren, der Heraklithplatte und den Holzfaserdämmplatten gut vertragen und den Hohlraum vollständig ausfüllen. Dazu ist in jedes Sparrenfeld ein faustgroßen Loch in die Herklithplatte zu bohren, in die dann der Druckschlauch zum Einblasen eingeführt wird. Vor einem solchen Schritt ist die Bauphysik der Konstruktion an Hand der vor Ort ersichtlichen Materialien und deren Stärken sorgfältig zu berechnen.

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