Mein Schornstein hat einen Lüftungsschacht für externe Luftzufuhr. Dieser Schacht ist innen nicht gedämmt. Drei Seiten vom Kamin sind im Zimmer mit Wänden und dazwischen mineralwolle umkleidet. Eine Seite vom Schornstein, gerade dort wo der nicht gedämmte Lüftungsschacht ist, steht blank im Zimmer. Wie sollte man sie fachgerecht dämmen? Reicht es, 5 cm oder 10 cm Styrodurplatte anzubringen und dann verputzen? Da sie besonders kalt wird durch die ständige Kaltluftzufuhr? Abgasschacht ist dreischalig. Und gut gedämmt. Nur Lüftungsschacht ist Gefahr. Durch die Betondecke ist der Schornstein schon komplett von 4 Seiten mit 2 cm Dämmplatten isoliert.
Sie sprechen ein interessantes Problem an. Bei vielen in der Vergangenheit eingebauten Schornsteinsystemen mit einem Lüftungsschacht für LAS-Systeme (Luft-Abgas) fehlt die Wärmedämmung tatsächlich. Wird über den Luftzug kalte Außenluft angesaugt, z.B. von einem raumluftunabhängig betriebenen Kaminofen, kommt es u.U. zu einer starken Abkühlung der Außenschale des Luftzuges. Die Gefahr von Kondensatfeuchte und Schimmelbildung an der Oberfläche besteht.
Ich würde also auch zur Dämmung raten, die aus Brandschutzgründen zweckmäßigerweise aus Mineralwolle bestehen sollte. Nutzen Sie dazu ein Produkt, welches speziell für Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) zugelassen ist. Bereiten Sie den Untergrund vor, indem Sie Tapeten und alte Farbreste entfernen. Kleben Sie anschließend exakt zugeschnittene Mineralwolledämmmatten auf. Ziehen Sie nun einen faserarmierten Grundputz mit eingelegtem Armierungsgewebe auf. Danach wird der abschließende Feinputz aufgezogen. Die Dämmstoffstärke darf gerne mehr als 5 cm stark sein, wenn nicht zu viel Platz verloren geht – es handelt sich immerhin um die Grenzfläche Innenluft zu Außenluft. Achten Sie darauf, dass an keiner Stelle warme Raumluft in den nicht vermeidbaren Zwischenraum (Mineralwolle – Wand des Luftschachtes) kommen kann. Bei Rissbildung an den Rändern sofort mit Acryl abdichten.