Wir planen eine Holzbalkendecke über dem Kellergeschoß wegen starker Schädigung der Deckenbalken zu erneuern. Nach Einbau von neuen Deckenbalken aus KVH soll zwischen die Balken 200 mm Klemmfilz eingebaut, auf den Deckenbalken 25 mm OSB-Platten verlegt und unter die Deckenbalken eine rundum dichte Dampfbremsfolie geklebt und mit Unterdeckplatten UD-Q11 protect verkleidet werden. Ist der geplante Aufbau insbesondere in Bezug auf die Dampfsperre so fachlich richtig?
Ich sehe kein Erfordernis und halte es außerdem fachlich für falsch, eine Dampfbremsfolie unter den Deckenbalken, also auf der dem Keller zugewandten Seite, anzubringen. Gegen die Unterdeckplatte ist dagegen nichts einzuwenden. Wenn eine dampfbremsende Schicht nach entsprechenden Berechnungen überhaupt notwendig wird, gehört sie auf die warme Seite der Konstruktion. Sie kann in diesem Fall also entweder auf der OSB-Platte oder unmittelbar darunter verlegt werden. Ohne den erforderlichen bauphysikalischen Berechnungen vorgreifen zu wollen, ist die luftdichte Verlegung der OSB-Platten auf den Balken von entscheidender Bedeutung. Ränder und Stöße sind sorgfältig mit einem zugelassenen Dichtband abzukleben, bevor eine Nutzschicht aufgebracht wird. Die leicht dampfbremsende Wirkung der OSB-Platten sollte zudem bei einem diffusionsoffenen Aufbau der Decke ausreichend sein.
Es wäre die Frage zu stellen, weshalb es in der Vergangenheit zu einer, wie Sie schreiben, starken Schädigung der Deckenbalken gekommen ist. Möglicherweise liegt die Ursache in einem nicht luftdichten Fußbodenaufbau, so dass warme Raumluft über Leckagen in die Konstruktion eindringen konnte (Abstand von Dielenbrettern bzw. Überdeckung der Randabstände mit Randleiste). Der Luftraum unterhalb der Decke (Kellerräume?) sollte gut mit Außenluft belüftet werden können, insbesondere dann, wenn in den Kellerräumen mit erhöhter Luftfeuchtigkeit gerechnet werden muss.