Ein Einfamilienhaus in Holzständerbauweise ist innen komplett mit Holzpaneelen verschalt. Wir haben diese entfernt. Sichtbar sind nun die Holzständerkonstruktion und das Mauerwerk dazwischen. Ist ein Wandaufbau von innen mittels Mineralwolle und Rigipsplatten davor die richtige Lösung?
Die Dämmung einer Fachwerkwand oder eines modernen Holzständerhauses von innen ist grundsätzlich möglich. Eine Innendämmung erfordert einen etwas höheren Aufwand in Sachen Bauphysik. Denn je nach Art der Wand – wie ist sie von außen gestaltet? Ist sie verputzt? Ist das Fachwerk sichtbar? Wie ist die Belastung durch Regen, Schnee etc.? – muss die jeweilige Innendämmung geplant werden. Dabei ist die Belastung durch Regen, Schnee etc. besonders zu beachten, denn Außenwände, die nach Norden und Westen orientiert sind, haben eine verhältnismäßig starke Belastung durch Niederschläge. Je nach Gestaltung und Ausführung der Außenhaut dieser Wände kann der Niederschlag relativ weit nach innen in das Mauerwerk eindringen. Daher müssen diese Wände auch immer die Möglichkeit haben, nach innen auszutrocknen. Diese Möglichkeit muss durch eine Innendämmung weiterhin gewährleistet sein, soll die Außenwand keinen Schaden nehmen. Allein dieser Punkt erfordert fachmännischen Rat durch jemanden, der die Situation vor Ort kennt und beurteilen kann.
Eine Innendämmung sollte immer von einem Fachmann begleitet werden, der mit diesem Dämmsystem Erfahrung hat, dies gilt auch für die ausführenden Firmen. Sie benötigen jemanden, der Ihnen die bauphysikalischen Berechnungen macht und der auch weiß, welche Dämmstoffe für den Einsatz als Innendämmung geeignet und auch zugelassen sind. Die Orts- und Hauskenntnisse sind auch deshalb zwingend geboten, damit der Fachmann beurteilen kann, welche Materialien und Konstruktionen bei Ihnen einsetzbar sind. Daher mein dringender Rat: Suchen Sie sich bitte einen versierten Fachmann vor Ort!