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Expertenrat

Wie kann ich eine Sandsteinwand von Innen richtig dämmen?

Frage von Thorsten  A. am 20.09.2023 

Ich möchte nochmal an das Thema Sandstein anknüpfen! Ich saniere gerade ein ca. 100-120 Jahre altes Haus und möchte aus einer Waschküche wie man das früher so hatte, ein Badezimmer machen und innen ein Ständerwerk mit Rigips stellen, die Decke abhängen usw.

Die Wände innen sind unverputzt und man sieht die Sandsteinmauer bzw. die Sandsteine. Wie kann ich hier richtig dämmen? Denn außen möchte ich bzw. geht es nicht, zu dämmen.

Antwort von Dipl.-Ing. Frank Nowotka 

Sind die Wände trocken, kann eine Dämmmaßnahme von innen durchgeführt werden. Sie sollte flankiert werden durch den Einbau einer feuchtigkeitsgeregelten Be- bzw. Entlüftungsanlage. Diese muss dafür sorgen, die relative Raumluftfeuchtigkeit in dem Bad im Winter und in der Übergangszeit auf unter etwa 55 % zu halten.

Die Stellung eines Ständerwerkes mit Dämmung verlangt eine absolut fehlerfreie Ausführung, wobei das Ziel darin bestehen muss, den Dämmstoff lückenlos und luftdicht einzubauen.

Wärmebrücken, also Bereiche, die die Wärme von innen nach außen ableiten können, müssen vermieden werden. Diese Forderungen sind mit einem Ständerwerk nicht einfach zu realisieren.

Ich würde daher empfehlen, eine Innendämmung mit mineralischem Dämmstoff (z. B. mit Multipor) auszuführen, die anschließend mit einem für Bäder geeigneten Mörtel verputzt wird. Dadurch wird eine hohe Luftdichtheit der Konstruktion erreicht. Der weitere Wandaufbau erfolgt, wie in Bädern üblich. Der Dämmstoff wird mit einem speziellen Klebemörtel auf die zu dämmenden Wände hinterströmungsfrei geklebt.

Im Bereich von Fenster und Türen, wo es im Laibungsbereich eng zugeht, kann statt der mineralischen Platten eine dünnere XPS-Platte (Styrodur mit besten Dämmwerten) in der möglichen Stärke angeklebt werden, die ebenfalls geputzt werden kann.

Vor dem Putzen sind alle Fugen mit PU-Schaum zu verfüllen (möglich nicht mit Mörtel). Steckdosen etc. sollten möglichst nicht in der zu dämmenden Wand vorgesehen werden. Wasserführende Leitungen sind raumseitig im warmen Bereich, d.h nicht zwischen Dämmstoff und zu dämmender Wand zu verlegen. Die Dämmschichten sind durch die abgehängte Decke bis zur Decke auszuführen. Übergänge zu Innenwänden und Decken sollten mit speziellen Dämmkeilen ausgeführt werden.

Für die Konstruktion lässt sich ein Nachweis der Tauwasserfreiheit durch den Hersteller führen, wobei von einer empfehlenswerten Dämmstoffstärke von mindestens 10 bis 12 cm auszugehen ist.

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