In Bezug auf meine Luftwärmepumpe bitte ich Sie als energie-fachberater.de um Rat. Vor ein Paar Wochen habe ich meine LWP hinter dem Maschendrahtzaun zum Nachbarn aufgestellt und in Betrieb genommen. Die Nachbarn haben sich bei mir beschwert, dass wohl ein Brummton im Haus hörbar sei, was ich mir nicht vorstellen kann.
In der Bedienungsanleitung der Anlage sind keine Informationen zu Aufstellplatz oder Dämmung zu entnehmen. Müssen meine Nachbarn, falls der Brummton wirklich existieren sollte, wie sie behaupten, es hinnehmen oder bin ich verpflichtet, das Gerät zu dämmen?
Ihre Veröffentlichung vom 5.11.2021 zum Thema „Bei Luftwärmepumpe auch Schallschutz beachten“ gelesen und bin daher etwas verwirrt.
Der Staat regelt die "erträgliche" Lärmbelästigung in der TA Lärm und gibt hier Grenzwerte vor, die abhängig von der Umgebung einzuhalten sind. In Kern-, Dorf- und Mischgebieten liegen die sogenannten Immissionsrichtwerte tags bei 60 dB(A) und nachts bei 45 dB(A). In allgemeinen Wohngebieten gelten 55 dB(A) tags sowie 40 dB(A) nachts und in reinen Wohngebieten sogar nur 50 dB(A) tags und 35 dB(A) nachts.
Luft-Wärmepumpen emittieren je nach Bauart, Leistung sowie Aufstellung 45 bis 60 dB(A) bei einem Abstand von einem Meter und liegen damit nahezu immer über den nachts geltenden Grenzwerten der TA-Lärm. Um diese dennoch einzuhalten, kommt es auf eine optimale Platzierung an. Wichtig ist dabei zum Beispiel ein ausreichender Abstand zum Nachbargebäude. Denn mit der Verdoppelung des Abstands sinkt der Schalldruck um etwa 6 dB(A).
Hilfreich sind außerdem für das jeweilige Gerät zugelassene Schalldämmhauben, immergrüne Büsche, Schalldämmwände sowie schwingungsdämpfende Maschinenfüße. Letztere reduzieren die Übertragung von Körperschall über den Boden.
Überschreiten Sie die Grenzwerte, müssen Sie in puncto Lärmschutz bei der Wärmepumpe nachbessern oder die Anlage an einem anderen Ort installieren.
Unabhängig von der Lautstärke einer Luft-Wärmepumpe ist bei der Installation auch darauf zu achten, dass die Heizung Luft frei ansaugen und ausblasen kann. Gewährleisten Sie das nicht, kann die Anlage bereits heruntergekühlte Luft ansaugen. Es kommt zum sogenannten Kurzschluss und die Leistung nimmt ab. Die Folge sind höhere Stromkosten.
Ein weiterer Punkt, den Sie bei der Aufstellung unbedingt beachten sollten, ist der Weg der ausgeblasenen kalten Luft. Strömt diese direkt auf Wege oder Gebäude, kann es dort zu Glatteis und Frost kommen.
Wir empfehlen Ihnen, die Installation von einem Fachhandwerker vor Ort prüfen zu lassen. Dieser stellt Problemstellen heraus und bessert bedarfsgerecht nach. Unter Umständen ist es nötig, die Heizung an einem anderen Ort fest auf einem Träger oder einem Fundament zu installieren.