Wir haben in der Nordecke des Schlafzimmers ein Schimmelproblem. Wand ist trocken, aber immer hohe Feuchtigkeit im Zimmer. Vermutlich Wärmebrücke. Reicht eine Innendämmung oder sollte man der Sache weiter auf den Grund gehen?
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie schon die richtigen Ursachen erkannt haben. Bevor Sie jedoch mit der Montage einer Innendämmung loslegen, ist sicherheitshalber zu klären, ob ein Defekt der Dachentwässerung oder anderer wasserführender Leitungen vorliegt. Eine Nordecke führt bei ansonsten gleichen Baukonstruktion immer zu einem erhöhten Schimmelrisiko, weil, durch die Nordlage bedingt, die Oberflächentemperatur immer etwas niedriger als in allen anderen Ecken ist. Jede Außenwandecke stellt eine geometrische Wärmebrücke dar, die am besten mit einer Wärmedämmung von außen kompensiert wird. Ist dies nicht möglich, kann eine Innendämmung die gewünschten Effekte bringen. Welches System der Innendämmung Sie verwenden ist gleichgültig. Alle Systeme verlangen jedoch ein trockene Außenwand, die gegenüber einer Schlagregenbeanspruchung sicher funktioniert. Weiterhin ist jede Innendämmung so zu montieren, dass eine Hinterlüftung mit Raumluft sicher ausgeschlossen ist. Bei geklebten Systemen sind daher die Elemente mit umlaufender Kleberwulst und Klebepunkten anzubringen. Gegenüber angrenzenden Wänden ist eine dauerelastische Verfugung erforderlich. Zur Decke bzw. zu Innenwänden wird die Montage von sogenannten Dämmkeilen empfohlen. Steckdosen o.ä. gehören nicht in die Dämmebene. Heizungsrohre müssen vor die Dämmung verlegt werden. Da Sie von hoher Feuchtigkeit im Zimmer berichten, ist darauf hinzuweisen, dass nach Fertigstellung die Luftfeuchtigkeit nicht automatisch sinkt. Hohe Luftfeuchtigkeit im Schlafraum über 55%-60% ist immer das Ergebnis fehlerhafter Lüftung im Winterhalbjahr. Lüften Sie oft, kurz und intensiv mit weit geöffnetem Fenster. Lassen Sie Tür zum Korridor geschlossen.