Die obige Erklärung, wegen der Luftschicht könne die Dämmwirkung des Klinkermauerwerks nicht gerechnet werden, leuchtet mir nicht ein: Wenn auch die 2 cm Luftschicht wegen Luftzirkulation wenig Dämmung bewirkt, so ist die Klinkerschicht dann doch wieder ein weiterer Wärmeleitwiderstand. Es ist ja nicht so, dass Luft aus der 2 cm Luftschicht mitsamt ihrer Wärme "abgesaugt" würde: Auch eine Kupfer- oder Silberplatte anstelle der Luftschicht macht ja eine dann noch folgende Wärmedämmschicht nicht unwirksam. Streng formuliert: Die Wirksamkeit unterschiedlicher Dämmschichten ist von ihrer geometrischen Abfolge unabhängig.
Dem letzten Satz stimmen wir so zu. Allerdings gilt das nicht für Luftschichten, sofern diese von Außenluft durchströmt werden. Denn das bewirkt, dass Wärme mit der Luft entweicht und die nachfolgende Schicht keinen (nennenswerten) Einfluss auf den U-Wert hat. In gängigen Berechnungsprogrammen bleiben diese daher unberücksichtigt.
Ihr Vergleich mit Kupfer- oder Silberplatten lässt sich hier nicht verwenden, da es sich dabei um feste Stoffe handelt, in denen keine Konvektion wie bei Gasen stattfindet. Sie leiten Wärme zwar zur nächsten Schicht im Aufbau, lassen Sie aber nicht mit vorbeiströmender Luft entweichen.
Anders verhält es sich bei ruhenden Luftschichten. In diesen strömt die Wärme nicht über Konvektion ab und die nachfolgenden Materialien lassen sich bei der Berechnung des U-Wertes berücksichtigen.