Das Dach ist zugeschalt mit 3 cm Brettern und obendrauf besandete Dachpappe ohne Hinterlüftung. Jetzt will ich zwischen den Sparren dämmen, wegen Ausbau. Welche Dämmung ist die sicherste gegen Schimmel mit diesen Voraussetzungen?
Da Sie davon ausgehen müssen, dass die besandete Dachpappe auf der Brettschalung unbekannte Dampfdiffusions-Eigenschaften aufweist, wäre es grundsätzlich ratsam, die Bitumenpappe zu entfernen und stattdessen eine diffusionsoffene Unterspannbahn aufzulegen. Das geht jedoch nur dann, wenn das Dach auch neu gedeckt bzw. umgedeckt wird. Bleiben Sie bei dem gegenwärtigen Aufbau, kann ein Dämmstoff (gleich welcher Art) als Zwischensparrendämmung nur bei einem – wenn auch kleinen - Restrisiko eingebaut werden.
Eine wichtige Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit wäre der Abschluss der Dämmschicht auf der warmen Seite durch eine Dampfbremse mit feuchtevariablen Eigenschaften (auch feuchteadaptive Dampfbremse genannt). Diese Dampfbremsen besitzen einen variablen Dampfdiffusionswiderstand, der sich den Feuchtebedingungen innerhalb und außerhalb der gedämmten Konstruktion anpasst. So entsteht das für die bestehende Konstruktion erforderliche Rücktrocknungspotential in den Raum.
Eine zweite wichtige Voraussetzung besteht darin, dass die auf der warmen Seite der Konstruktion verlegte Dampfbremse absolut luftdicht verlegt wird. Eine diesbezügliche Kontrolle mit einem Luftdichtheitstest ist empfehlenswert.
Eine dritte wichtige Bedingung besteht darin, dass die Flankendiffusion (über Giebelwände, Brandwände o.ä.) weitestgehend unterbunden bzw. durch Verlegen der feuchtevariablen Dampfbremse gedämpft wird. Dazu würde ich die Dampfbremse bis etwa 50 cm um die Ecke auf den entsprechenden Wänden verlegen und dort mit einer Nahtpaste o.ä. luftdicht ankleben. Die Wände könnten anschließend mit Gipskartonplatte, auf Abstand verlegt (Installationsebene!), verkleidet werden.