Eine Frage zur Förderung von Kunststofffenstern in einer Eigentumswohnung einer Eigentümergemeinschaft: Einige Fenster sind erneuert, andere sind von 1990. Diese zeigen im Winter deutliche Schwächen. Ich habe mehrfach gelesen, dass der Staat die Erneuerung auf vielfache Weise fördert. Dazu meint unsere Hausverwaltung: "Nein, dies Fenster wird nicht gefördert. Dann müsste das Fenster einen höheren Ug Wert haben und das macht man beim Altbau ungern." Diesen Satz verstehe ich in seiner Logik nicht, obwohl ich jetzt weiß, was ein Ug Wert ist. Wenn die Fenster schlechte Werte haben, dann müssten sie doch gerade ausgetauscht werden mit Förderung, sagt mir mein Alltagsverstand. Können Sie mir weiterhelfen?
Da haben Sie recht. Grundsätzlich ist der Austausch alter Fenster ratsam, um Energie zu sparen und den Komfort zu erhöhen. Bei einer solchen Maßnahme ist allerdings auch die Bauphysik zu beachten. Setzen Sie sehr gute Fenster (niedriger U-Wert) in einer ungedämmten Altbauwand ein, verliert diese mehr Energie als das Fenster selbst. Sie hat dann eine niedrigere Oberflächentemperatur und Kondenswasser kann sich bei einer zu hohen relativen Raumluftfeuchte an der Wand bilden.
Setzen Sie Fenster mit einem höheren U-Wert (im Vergleich zur Wand) ein, sind diese das energetisch schlechteste Bauteil. Kondenswasser bildet sich zuerst sichtbar an der Verglasung und Sie können rechtzeitig lüften, um Schimmelprobleme zu vermeiden. Das ist der Grund, aus dem in Altbauten häufig etwas schlechtere Fenster zum Einsatz kommen, für die es keine Förderung gibt.
Das ist allerdings kein Muss. Sie können natürlich auch geförderte Fenster einbauen lassen, müssen dann allerdings ein Lüftungskonzept nach DIN 1946 Teil 6 erstellen lassen (ohnehin bei einem Fenstertausch anzuraten). Zeigt dieses, dass sich die vom Nutzer unabhängige Feuchtelast nicht durch Undichtigkeiten beseitigen lässt, müssen Sie lüftungstechnische Maßnahmen ergreifen und eine freie oder Ventilator gestützte Lüftung nachrüsten. Die Technik sorgt für einen kontrollierten Mindestluftwechsel und dafür, dass Feuchtigkeit, die im Haus bzw. in der Wohnung anfällt, zuverlässig abgeführt wird.
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