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Expertenrat

Kann ich das Dach auch ohne Dampfsperre dämmen, wenn der Dachraum nicht beheizt ist?

Frage von Frank B. am 14.09.2023 

Mein Dachboden ist vom Vorbesitzer als Zwischensparren-Dämmung mit mittlerweile sehr alten, unterseitig silber beschichteten Glasfaserbahnen gedämmt, die nun leicht durchhängen und sich zum Teil langsam ablösen. Dampfbremsen sind keine verbaut. Der Dachboden selber ist nicht bewohnt. In den Boden selber wurde seinerzeit eine "Dämmschicht" bauseitig eingebracht.

Das Dach selbst wurde vor nicht langer Zeit neu eingedeckt. Die alte Dachsparren-Dämmung möchte ich nun gerne durch eine neue Dämmung ersetzen und dabei ebenfalls auf eine Dampfbremse verzichten (da unbewohnt). Lässt sich das so umsetzen? Welches Material wäre aus Ihrer Sicht hierfür am besten geeignet? Wichtig ist mir neben dem Wärmeeffekt" auch die Geräuschreduzierung (Flugzeuge).

Antwort von ENERGIE-FACHBERATER  

Ob Sie auf eine Dampfsperre verzichten können, lässt sich ohne weitere Informationen zum Aufbau nicht beurteilen. Grundsätzlich hat diese Schicht die Aufgabe, Feuchte von unten aus der Dämmkonstruktion auszusperren. Kann eventuell eingedrungenes Wasser ungehindert nach oben hindurchdiffundieren und über die Dachhaut nach außen entweichen, ist eine Folie theoretisch nicht nötig. In aller Regel ist davon aber abzuraten.

Um neben dem Wärme- auch den Schallschutz zu verbessern, eignet sich eine Kombination aus klemmfähigen Dämmstoffen mit niedriger Wärmeleitfähigkeit und schweren Dämmstoffen. Zu Ersteren gehört Mineralwolle, die Sie vollflächig in die Sparren einbringen können. Unter den Sparren kann dann eine Dämmung aus Holzfaserplatten folgen. Diese ist schwer und wirkt der Lärmbelästigung entgegen. Raumseitig abschließen lässt sich die Konstruktion dann mit einer feuchtevariablen Dampfbremse und einer Konterlattung zur Aufnahme der neuen Deckenverkleidung (falls gewünscht).

Ist und bleibt der Dachraum unbeheizt, können Sie auch über eine Dämmung der obersten Geschossdecke nachdenken. Diese lässt sich einfacher und günstiger umsetzen, ist sonst aber ähnlich aufgebaut. Das heißt: Sie füllen die Sparren mit Mineralwolle aus und bringen auf der Decke Holzfaserdämmplatten ein. Soll die Konstruktion mit einem dichten Boden belegt werden, ist unterseitig eine feuchtevariable Dampfbremse zu empfehlen. Bleibt der Boden offen oder verlegen Sie Dielen mit einem Abstand von 2 bis 3 cm zueinander, ist die Folie nicht nötig. In diesem Fall kann Feuchtigkeit in den Dachraum eindiffundieren und dort mit der Luft nach außen entweichen.

Ohne genaue Kenntnisse von Aufbau der Konstruktion ist eine verbindliche Antwort aus der Ferne leider nicht möglich. Diese bekommen Sie aber von einem Energieberater aus Ihrer Region, der die örtlichen Gegebenheiten genau unter die Lupe nimmt.

Denken Sie daran, dass der Staat die Dämmung von Dach und Dachboden fördert. Erhältlich sind dabei Zuschüsse in Höhe von 15 bis 20 Prozent, wenn Sie die Förderung der Dämmung vor der Vergabe von Liefer- und Leistungsverträgen beantragen. Laden Sie sich unsere Anleitung zur Förderung für Dach und Dachboden herunter - da werden in einem interaktiven eBook alle Förderalternativen beschrieben und Schritt für Schritt der Weg zur maximalen Förderung aufgezeigt.

Angebote von Handwerkern aus Ihrer Region bekommen Sie kostenfrei und unverbindlich über unser Online-Angebotstool für Dacharbeiten.

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Bitte beachten Sie: Unser Expertenrat "aus der Ferne" kann den Vor-Ort-Termin mit einem Energieberater oder Sachverständigen nicht ersetzen. Wir beantworten alle Fragen nach bestem Wissen, aber nicht rechtlich verbindlich, und übernehmen keine Haftung. Die Experten liefern einen Anhaltspunkt, wie eine Lösung des jeweiligen Problems aussehen könnte und welche Fragen der Hausbesitzer dazu noch klären muss.
 
 
 
 

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