Wir haben einen Raum 3,2 m x 5,5 m, indem eine Braschendecke war. In der Decke liegen 8 Holzbalken 8 x 12 (H) x 3,3 m (Maß ohne Auflager). Die Decke war gerissen, weil einige Balken sich durchbogen. Ca. 2 Tonnen Braschen wurden entfernt. Ein Abhängen der Decke ist aufgrund des Zugangs zum Zimmer nicht möglich, da man in das Zimmer über Stufen hinabgeht. Man würde quasi in die abgehängte Decke hineinlaufen.
Wir wollen die am meisten durchhängenden Balken (3) rausnehmen und durch neue Balken ersetzen. Auf die Balken sollen OSB3-Platten 15 bzw. 18 cm verlegt werden. Da diese quasi als Dampfsperre wirken, wären nur die Stoßkanten und Wandanschlüsse entsprechend noch mit einer Dampfsperre zu versehen. Auf die Platten käme noch eine entsprechend starke Wärmedämmung. Über der Decke liegt ein unbeheizter und nicht begehbarer (weil max. 1,30 m Höhe) kalter Dachboden.
Nun zu meinen Fragen:
1. Wäre es bei ein paar Zentimeter Unebenheit der Dachbalken über den Raum hinweg trotzdem möglich, OSB3-Platten an die Balken zu schrauben? Machen die OSB-Platten dies mit?
2. Muss die Verklebung der Fugen und Wandanschlüsse von unten im Raum erfolgen oder kann sie auch auf der Dachbodenseite auf den OSB-Platten angebracht werden?
3. Wenn die Verklebung von unten erfolgen muss, kann man die eventuell sichtbaren Klebestreifen mit Rollputz verputzen, sodass diese nicht mehr sichtbar sind.
4. Könnte man andererseits alle Balken entfernen und mit U-Profilen die Decke überspannen und GK-Platten anbringen? Wenn ja, wie würde man hier eine Dämmung integrieren können?
Zu 1.
Die Deckenunterseite kann begradigt werden, indem Bretter an die Seite der höher liegenden Balken ausgerichtet bzw. montiert werden (Schnur spannen oder Laser einsetzen). Nun können OSB-Platten als Luftdichtungsebene und Dampfbremse von unten angeschraubt werden. Die Stöße werden mittels Klebeband (speziell zur Herstellung der Luftdichtung) abgeklebt, ebenso die Wandanschlüsse. (Siehe auch zu 2.) Von oben kann nun zwischen die Balken eine Wärmedämmung eingebracht werden (Mineralwolle, Holzfaser- oder Zellulose-Dämmung oder auch eine Schüttung aus mineralischen Dämmstoffen). Da die Decke nicht begehbar ist, muss keine Abdeckung erfolgen. Eine Dampfbremse oberhalb der Deckenbalken ist hier fehl am Platz, da diese Ebene diffusionsoffen ausgeführt werden muss.
Zu 2.
Fugen, Überlappungen, Wandanschlüsse und Durchdringungen müssen immer von der warmen Seite, also von unten abgedichtet werden (Herstellung einer luftdichten Ebene).
Zu 3.
Sie finden im Fachhandel für die Herstellung der Luftdichtheit spezielle ein- bzw. überputzbare Klebebänder.
Zu 4.
Die Balken der Decke dürfen nicht entfernt werden, da diese in der Regel einen Betrag zur Stabilität (Statik) des Hauses leisten.