Wir planen aktuell in einem Mehrfamilienhaus (WEG 28 WE) eine PV-Anlage zu installieren. Bei dem Dach handelt es sich um ca. 200 qm Flachdach. Das Haus wird mit einem Blockheizkraftwerk versorgt und wir planen, im nächsten Jahr Wallboxen zu installieren. Da es eine relativ große Anlage werden könnte, stelle ich mir die Frage, was die beste Option ist. Gibt es schon Vereinfachungen Richtung Mieterstrom? Für den Haushaltsstrom und Einspeisung wird diese Anlage wohl zu groß sein und sich sehr spät amortisieren, oder?
Belegen Sie einen Großteil der Dachfläche mit Solarpaneelen, kommen Sie auf etwa 30 kWp und erzeugen im günstigsten Fall rund 30.000 kWh pro Jahr. Decken Sie damit vorrangig Ihren eigenen Bedarf (zum Beispiel 3 Personen mit 2.600 kWh/a) und erreichen eine Deckungsrate von 60 bis 80 Prozent, spart das 1.500 bis 2.000 kWh oder rund 570 bis 760 Euro ein. Hinzu kommt eine Einspeisevergütung in Höhe von rund 2.200 Euro pro Jahr. Bei Kosten von 45.000 bis 60.000 Euro rechnet sich die Anlage dabei statisch nach rund 16 bis 20 Jahren. Können Sie mehr Strom im Haus behalten, steigen die Einsparungen und die Anlage rechnet sich schneller. Dazu trägt auch der Nullsteuersatz bei der Anschaffung der Solartechnik bei.
Eine gute Möglichkeit, mehr Strom im eigenen Haus zu behalten, bietet ein sogenanntes Mieterstrom-Modell. Hier verkaufen Sie die elektrische Energie an Ihre Mieter und bekommen einen EEG-Mieterstromzuschlag zusätzlich zur Einspeisevergütung. Die Belieferung können Sie dabei selbst übernehmen oder an Dritte übergeben. Dritte können dabei Dienstleister/Verwalter oder Stromlieferanten sein. Im zuletzt genannten Fall verkaufen Sie den gesamten Strom an einen Händler, der Ihren Mietern diesen dann als Mieterstrom zur Verfügung stellt. Welche Lösung für Sie am günstigsten ist, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Wir empfehlen daher, das Thema mit einem PV-Experten für Mieterstrommodelle zu besprechen. Das kann zum Beispiel ein spezialisierter Handwerksbetrieb oder ein Dienstleister sein.