Es geht um die Sanierung von Mauerwerk in Stallungen, die von Tieren genutzt wurden. Was ist dabei in Bezug auf den Salzgehalt des Mauerwerks zu beachten?
Eine Sanierung des erwähnten Mauerwerks hängt vom Salzgehalt, der Salzart und der Konzentration ab, sowie davon, auf welchem Wege Salze bisher in das Mauerwerk eingedrungen sind.
Da immer in der einen oder anderen Form Feuchtigkeit die treibende Kraft darstellt, ist zu klären, ob es bei einem salzbelasteten Mauerwerk ursächlich um aufsteigende Feuchte aus dem Erdreich (über Kapillaren) oder um eine Belastung der vertikalen Flächen durch Spritzwasser oder angrenzende Staunässe (z.B. defekte Klärgrube) handelt.
Erfasste Mauerwerksfeuchte kann aber nicht nur aus defekten Sperrschichten herrühren, sondern ist oftmals Folge der starken Versalzung selbst (Hygroskopizität). Es ergeben sich aus der Analytik der Ursachen und Wege unterschiedliche Sanierungsansätze.
In Stallungen ist oftmals eine hohe Nitratbelastung feststellbar, die aus Fäkalien, aber auch aus gelagerten Düngemitteln stammen kann. Daneben kann oftmals eine Belastung aus Chloriden festgestellt werden, die auf eine Anwendung von Streusalzen im Hofbereich zurückgeht. Eine Sulfatbelastung kann aus Bindemitteln (Zement), aber auch aus Dünger stammen.
Eine Sanierungsmethode von derart versalztem Mauerwerk ist auch abhängig von der späteren Nutzungsart.
Ich würde in jedem Falle zu einer detaillierten Analyse der Ursachen raten. Dabei sind ingenieurtechnische Untersuchungsmethoden (Materialproben aus dem Querschnitt) anzuwenden, da oberflächliche Verfahren zu keinen gesicherten Ergebnissen führen.
Das zu sanierende Objekt befindet sich in 14542 Werder. Es handelt sich um einen Brandenburgischen Vierseitenhof. Ein Teil der ursprünglich für die Viehhaltung genutzten Gebäude sollen jetzt anderen Nutzungen (Wohnen/Arbeiten) zugeführt werden. Die Wände sind trocken. Es gibt keine aufsteigende Feuchtigkeit. Die Nutztierhaltung wurde mit Einbringung in eine LPG eingestellt. Es bestehen jedoch Befürchtungen, dass sich aus der ehemaligen Nutzung noch Reste im Mauerwerk befinden, die bei einer Wärmeentwicklung zu Geruchsbelästigungen führen könnten. Welche Sanierungsmöglichkeiten gibt es in diesen Fällen?
Da wir den Zustand des Mauerwerks aus der Ferne leider nicht einschätzen können, empfehlen wir Ihnen die Beratung durch einen Experten vor Ort. Abhängig von den Ergebnissen kann dieser dann eine passende Sanierungsmethode empfehlen. Einen Experten finden Sie zum Beispiel in der Energie-Experten-Liste der KfW.