Wir sind Besitzer eines 2 Familienwohnhaus, Baujahr 1940 mit ca. 120 m² WF. Saniert 1998 mit WDVS 60 mm, Fenster erneuert U 1,4. Wir haben eine Ölheizung von 1992 Typ Klöckner SYSTRON 20 (18 kW) plus Warmwasserspeicher. Teilweise ist eine Fußbodenheizung (ca. 24 m² WZ) vorhanden, der Rest sind Heizkörper. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage AZUR Independa 5,0 kWp mit Speicher Typ 5PVV 550 (24 Blei-Gel Zellen). Eine Tiefenbohrung für Wärmepumpe ist nicht möglich, da Trinkwassereinzugsgebiet. Welche Lösungsansätze würden Sie für sinnvoll halten?
Liegt die Vorlauftemperatur im Winter unter 50 bis 55 Grad Celsius, kommt eine Wärmepumpe grundsätzlich infrage. Im Wasserschutzgebiet ist dabei zu prüfen, ob Sie anstelle der Tiefenbohrung einen Flach- oder Grabenkollektor verlegen dürfen. Beide befinden sich flach unter der Erdoberfläche und lassen Sole zirkulieren. Diese nimmt Erdwärme auf, die sie dann an den Kältekreislauf der Wärmepumpe übergibt. Einige Behörden lassen die Technik unter Auflagen zu (Dichtheitsprüfung, spezielle Frostschutzmittel etc.) und ermöglichen es damit, die attraktive Wärmequelle Erdreich zu nutzen.
Bekommen Sie keine Genehmigung, ist die Luftwärmepumpe eine Alternative. Eventuell können Sie noch einige Heizkörper durch größere oder spezielle Wärmepumpenheizkörper austauschen, um die Vorlauftemperatur weiter abzusenken. Das führt zu einer höheren Effizienz der Wärmepumpe und damit auch zu niedrigeren Heizkosten.
Eine Alternativlösung stellt die Gasbrennwert-Hybridheizung dar. Diese kombiniert die Gasbrennwertheizung mit einer Luft-Wärmepumpe. Die Anlage ist kompakt, effizient und ebenfalls förderbar. Vorteil der Lösung: Sinken die Außentemperaturen, sodass die Wärmepumpe in einen ineffizienten Betrieb rutscht, übernimmt die Gasheizung und wirkt überhöhten Heizkosten entgegen. Zu prüfen wäre in diesem Fall, ob sich die Photovoltaikanlage ebenfalls mit der Heizung koppeln lässt. Das funktioniert zum Beispiel mit einem Elektroheizstab im Warmwasserspeicher, der überschüssigen Solarstrom zur Warmwasserbereitung nutzt, wenn der Stromspeicher voll und der Strombedarf im Haus gedeckt ist. Der Vorteil: Im Sommer können Sie häufig komplett auf die Heizung verzichten - in der Übergangszeit lässt sich die Effizienz der Wärmepumpe etwas steigern. Hier ist es außerdem möglich, Strom aus der Photovoltaikanlage für den Betrieb der Wärmepumpe zu nutzen.
Welche Heizung letztlich zu Ihrem Haus passt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, die wir aus der Ferne leider nicht einschätzen können. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen den Kontakt zu einem Energieberater oder Fachhandwerker aus Ihrer Region. Interessant ist darüber hinaus auch der Eignungs-Check-Heizung, den die Verbraucherzentrale für Energieberatung für eine Pauschale von 30 Euro vor Ort anbietet.
Denken Sie daran, dass der Staat eine attraktive Förderung für Wärmepumpe und Gashybridheizung bereitstellt. Laden Sie sich unsere Anleitung zur Förderung herunter - da werden in einem interaktiven eBook alle Förderalternativen beschrieben und Schritt für Schritt der Weg zur maximalen Förderung aufgezeigt.
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